BERGMANNFRIEDHOEFE.DE SAGT „DANKE“ (Bilanz und Ausblick)

Bergmannfriedhoefe.de sagt „Danke“, zieht Bilanz und gibt einen Ausblick

Bilanz

Seit 2017 berichten wir inzwischen über die in Kreuzberg gelegenen Friedhöfe an der Bergmannstraße, also über Orte, die als Berliner „Flächendenkmale“ einen außergewöhnlich großen Schutz genießen (sollten), zum Leidwesen der Bevölkerung aber jahrelang von Bebauung – wenn auch nur auf einer Teilfläche – bedroht waren. Eigner der Grundstücke ist die Evangelische Kirche bzw. deren Friedhofsverband (EVFBS). Dieser wollte dort jahrelang eine Flüchtlings-/Geflüchtetenunterkunft errichten. Besonders massiv wurde das Ansinnen von einem Pfarrer namens Peter Storck aus der nahegelegenen Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion (jetzt KGHT) vorangetrieben. Wie wir wissen, ließ er auch verlauten, er wolle alles dafür tun, dass „Flüchtlinge“ auf dem zur Bebauung vorgesehenen Grundstück später so gut leben wie die ansässige Bevölkerung am Chamissoplatz. Das ist nun zwar alles passé, da die vom Verband bei Rot-Rot-Grün (R2G) gegen unzählige Widerstände durchgeboxte Baugenehmigung zum Wohlgefallen, um nicht zu sagen zur Freude fast aller seit dem 1.1.2022 wegen Untätigkeit verfallen ist. Dass kein Antrag auf Verlängerung gestellt wurde, begründete Pfarrer K.-E. Gahlbeck (Geschäftsführer des EVFBS) im Jahr 2022 im Deutschlandfunk ungefähr so: Das Projekt rechne sich wegen einer Bedingung/Formulierung in der Baugenehmigung nicht mehr!

Somit ist das Bauprojekt an der Jüterboger Straße Geschichte. Nicht nur die „Initiative Bergmannfriedhöfe“, die das Projekt jahrelang bekämpft hat und an deren Gründung und Aktivitäten ich beteiligt war, freute dies, ging es ihr doch die ganze Zeit um den Erhalt dieses so speziellen Ortes der Ruhe inmitten der geschäftigen Hauptstadt. Immer wieder kommt es seither vor, dass uns Menschen bei direkten Begegnungen dafür danken. Der Gemeindekirchenrat der den Bergmannfriedhöfen nächstgelegenen Evangelischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion, die am 1.1.23 mit einer Nachbargemeinde zur „Evangelischen Kirchengemeinde vor dem Halleschen Tor“ fusionierte, hüllt sich dagegen weiter in Schweigen. Jedenfalls ist uns dazu keine Mitteilung bekannt geworden geschweige denn zugegangen. Anders verhält es sich, wenn mir einfache Kirchenmitglieder begegnen: Erst kürzlich sprach mich wieder einmal eine Dame an, die mich gar auf ein Getränk einladen wollte, und berichtete, wie wichtig diese Friedhöfe doch für sie seien. Vielleicht sei es gar der letzte Ort, an dem sie noch der geschäftigen Stadt entfliehen könne.

Dass besagter Pfarrer den Bebauungsgenern in einem gut besuchten Gottesdienst Ende 2016 aus reinem Kalkül eine Nähe zur AFD unterstellt und über mich noch am selben Tag öffentlich behauptet hatte, ich fahre jeden Montag nach Dresden zu „Pegida“, war eine Lüge und üble Verleumdung. Dass er damit eine Straftat begangen hat, dürfte feststehen, auch wenn wir ihn nicht verklagt haben. Dies wird auch nicht dadurch relativiert, dass Antifas, seine Verleumdungsversuche auf Linksunten.Indymedia.org fortgesetzt haben oder dass ein mit ihm befreundeter SPDler Anfang 2017 vor der Markthalle ein Pamphlet verteilen ließ. Besonders verwerflich bleibt, dass der Pfarrer das Bauprojekt gar nicht – wie vorgetragen – in erster Linie für die „Flüchtlinge“ verwirklicht sehen wollte, sondern es offensichtlich vor allem aus finanziellen Erwägungen vorangetrieben hat. Uns ist natürlich bewusst, dass auch eine Kirche Geld einnehmen muss. Doch vorzutäuschen, es ginge hier hauptsächlich um das Leid der Flüchtlinge statt darum, eine Einnahmequelle zu erschließen, halten wir auch nachträglich für brisant. Wir erhoffen uns daher, dass sich die Kirche (oder Kirchengemeinde) dazu durchringt, diesen Pfarrer, der am 28.1.2024 in den Ruhestand getreten ist, noch nachträglich zu verwarnen. Wir hoffen zudem, dass sich die Verantwortlichen bei der Initiative (und mir) entschuldigen werden.

Dass die Berliner Presselandschaft von diesen Vorgängen noch keine Notiz genommen hat, ist unverständlich. Bis auf weiteres nehmen wir die Vorgänge unter Protest hin. Mehr unter: https://bergmannfriedhoefe.de/das-bauprojekt-ist-gescheitert/.

Wie geht es ansonsten weiter?

Es ist davon auszugehen, dass es auch künftig noch manches über die Friedhöfe an der Bergmannstraße zu berichten gibt. Heute wollen wir aber einmal allen danken, die einen Beitrag zum Erhalt der Flächendenkmale – und sei es nur durch ihre Unterschrift – geleistet haben.

Die Welt blickt derzeit keinen friedlichen Zeiten entgegen. Nicht abzuschätzen sind derzeit beispielsweise die Folgen der Kriege in Europa (Ukraine) und Nahost (Gazastreifen), des Klimawandels (Gletscherschmelze, Korallensterben, Verschmutzung der Meere etc.), des Corona-Virus (Maskendeals, Schließung von Lokalitäten, Folge-Erkrankungen), der Wohnraumverknappung (Gentrifizierung), der fortwährenden Bodenversiegelung, der illegalen Migration, der Überlastung der öffentlichen Verwaltung, der Zunahme von Obdachlosigkeit, Drogenkonsum, Burnout und Korruption sowie finanzieller Sorgen, hervorgerufen nicht nur durch eine Erhöhung der Energiepreise, sondern auch durch ein starkes Anwachsen der sog. Unterschicht.

Wir werden natürlich versuchen, weiter über die Friedhöfe an der Bergmannstraße zu berichten, doch vermehrt auch andere Geschehnisse beleuchten, die für die Bewohnerinnen und Bewohner der Gegend rund um die Marheineke Markthalle, die Passionskirche und die Friedhöfe an der Bergmannstraße von Belang sein dürften. Wer ein Thema einreichen möchte oder Interesse an einer Mitarbeit hat, wende sich bitte an Kontakt@Bergmannfriedhoefe.de.

Bergmannfriedhoefe.de – Berlin, 08.02.2022, letzte Aktualisierung: 1.4.24