T-FELD SOLL UNESCO-WELTKULTURERBE WERDEN!

Tempelhofer Feld soll UNESCO-Weltkulturerbe werden!

B.U.N.D. Berlin warnt vor neuer Diskussion um Randbebauung! Nicht nur die weltweit größte innerstädtische Brutkolonie von Feldlerchen wäre bedroht, sondern – so Lückert – auch ein wahrlich demokratischer Ort!

Nach der am 12.2.23 wiederholten Landtagswahl warnten Tilmann Heuser und Christian Hönig die Berliner CDU und SPD vor einer erneuten Diskussion um eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes (Siehe: Tilman Heuser und Christian Hönig: Tempelhofer Feld: BUND Berlin warnt vor neuer Diskussion um Randbebauung“, BUND-Info 14 / Berlin, 19. März 2023). Ihren Worten schließt sich die Redaktion von Bergmannfriedhoefe.de gerne an, sagt Klaus Lückert, Ethnologe und Begleiter des Protestes gegen ein Bauprojekt auf den unweit des T-Feldes gelegenen Bergmannfriedhöfen, das nicht verwirklicht wurde, weil sich der Bauherr letztlich zurückzog. Er erinnert in dem Zusammenhang gerne an das seinerzeitige Abstimmungsverhalten in der Bezirksverordnetenversammlung, als sich die Kreuzberger CDU gegen das Projekt auf denkmalgeschützter Grünfläche aussprach, während die SPD es unbedingt verwirklicht sehen wollte. Ob die CDU deshalb bei der am 12.02.23 wiederholten Landtagswahl auch im Umkreis der Bergmannstraße zulegen konnte?

Die Redaktion unterstützt auch den Aufruf von Wolf-Rüdiger Kehrer, das Tempelhofer Feld als UNESCO-Weltkulturerbe eintragen zu lassen. Lückert, gelegentlich auch als Chauffeur unterwegs, macht Fahrgäste hin und wieder auf die Fläche aufmerksam und kann davon berichten, wie beeindruckt und oftmals neidisch nationale wie internationale Gäste auf die deutsche Hauptstadt schauen, wenn sie vom BER kommend am Tempelhofer Feld vorbeifahren. Dann erzählt er ihnen, worauf auch Hönig gerne hinweist, nämlich wie wertvoll gerade große Wiesenflächen sind, vor allem wenn sie nicht gedüngt werden. „Stellen Sie sich doch nur einmal vor“, sagt er dann, „dort drüben brütet die weltweit größte innerstädtische Brutkolonie von Feldlerchen.“ Und schon sind die Leute ganz Ohr und hellauf begeistert. Und später tragen sie diese Nachricht dann in alle Himmelrichtungen der Welt. Wenn er dann noch erzählt, es gäbe in der Berliner Politik Überlegungen, den Rand dieses Juwels zu bebauen, dann schütteln sie nur mit dem Kopf. Dieses ja auch für das gesamte Berliner Klima so wichtige innerstädtische Habitat beeindruckt halt jeden und sei es nur durch seine schiere Größe.

Den Stadtbewohnern bietet es allerdings noch eine ganz andere Attraktion. Es ermöglicht ihnen, wann immer sie wollen und ohne nach Brandenburg ausweichen zu müssen, den Blick auch mal in die Weite schweifen zu lassen und dabei abzuschalten. Selbst wenn Zeitmangel verhindert, diesen Ort aufzusuchen, beruhigt es ungemein zu wissen, dass es ihn gibt. Es ist eben ein Ort für alle, insbesondere für alle Berlinerinnen und Berliner, ganz unabhängig von der Höhe ihres Einkommens und ihres sozialen Status‘. Insofern ist es ein wahrlich demokratischer Ort. Durch Berlins wachsende Bevölkerung verschwinden derzeit oft unbemerkt viele kleine, noch öffentlich zugängliche unversiegelte Nischen. Neubauprojekte sollten deshalb umwelt- und nachbarschaftsverträglich sein und nur auf bereits versiegelten Flächen umgesetzt werden, meinen auch Heuser und Hönig.

Der jetzige Senat sollte die Entscheidung vom 25.5.14 respektieren, als sich die Berliner Bevölkerung in einem demokratischen Volksentscheid mit Zweidrittelmehrheit gegen jede weitere Bebauung auf dem Tempelhofer Feld aussprach. Nach seiner Veröffentlichung trat das THF-Gesetz am 25.6.14 als Volksgesetz in Kraft. Wenn trotzdem immer mal wieder von einer neuerlichen Randbebauung dieses auch historisch bedeutsamen Geländes die Rede ist, denken wahrscheinlich nicht wenige bei sich: „Der Rand des Feldes ist doch schon längst bebaut!“ – und müssen lachen. (Weiterführende Infos unter: https://www.thf-berlin.de/)

Bergmannfriedhoefe – 23. Januar 2024