Kurze Einführung in das Thema
Durch die seit dem Jahr 2009 erfolgte Zusammenlegung vieler Friedhöfe unter die Aufsicht des Evangelischen Friedhofsverbands Berlin Stadtmitte schien sich zunächst nur wenig zu ändern. Lange war ja alles gut gegangen und so registrierten die Leute nicht, wie sich schleichend Veränderungen abzuzeichnen begannen. Auch uns ging es nicht anders. Doch einige sahen bereits damals genauer hin. Darunter war auch die im Kiez ansässige Kreuzberger Chronik, die anfing den Finger in die Wunde zu legen:
– 2009: Wohnen auf dem Friedhof. Die Mieten in der Bergmannstrasse werden immer teurer. Doch am Ende der Strasse liegen die Friedhöfe (öffnen)
– 2012: Aufstand auf dem Friedhof. Der Pfarrer und die Bestattungsunternehmer wollen bauen. Doch unter den Schäfchen regt sich Widerstand (öffnen)
– 2013: Bratwurst auf dem Friedhof (öffnen)
– 2015: Zwischenstation Friedhof (öffnen)
Im Frühjahr d. J. 2016 hatte dann jemand auf dem Friedhofsgelände eine Protestnote an der Tür des verwaisten Blumenladens der Frau Rothe hinterlassen, in der äußerst kritisch auf die zunehmende Vermarktung der Friedhöfe geschaut wurde. Dann kursierten auf einmal Gerüchte, es sei beabsichtigt auf den Bergmannfriedhöfen zu bauen; und in der Chronik erschien der Artikel Kein Frieden auf dem Friedhof.
Besonders missfiel den Leuten jedoch, dass sie dazu weder vom Friedhofsverband selbst noch von ihren Gemeinden irgendeine Information – und sei sie auch noch so klein – erhalten hatten. Nun erkundigten auch wir uns bei der evangelischen Friedhofsverwaltung und erhielten die lapidare Auskunft, der Verband sei zu arm, um die Anwohner zu informieren. Daraufhin bildete sich ein Diskussionskreis, der die Entwicklung zum Anlass nahm, die in der Bezirksverordnetenversammlung vertretenen Parteien und auch die Kirche selbst zu diesem Projekt zu befragen. Die Antworten fielen zwar nicht zufriedenstellend aber auch nicht beunruhigend aus. Dennoch oder gerade deshalb wurde noch im Herbst d. J. eine Unterschriftenkampagne gegen jede Bebauung auf den Bergmannfriedhöfen durchgeführt. Resultat: Fast 4000 Unterschriften gegen das Projekt! Das waren erheblich mehr als erwartet.
Eine so große Gegnerschaft hätte eigentlich das Ende für das Projekt einläuten müssen. Doch es kam anders: Als der Erfolg publik wurde, traten die ersten Neider und Widersacher auf den Plan. Was nun folgte, waren unschöne, auf die Gegner des Projekts gemünzte Anschuldigungen.
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Bergmannfriedhoefe.de – 21. Juni 2017